Das Bienensterben steht stellvertretend für das Ungleichgewicht in vielen Ökosystemen. Ihre Leistung als Bestäuber ist nicht nur in den Ökosystemen von enormer Bedeutung sondern auch für uns und unsere Lebensmittelproduktion. Neben der Biene des Jahres ist auch das Insekt des Jahres 2019 eine Biene um für diese bedrohte Gruppe, von der auch unser Überleben abhängt, zu werben. Die 10-12 mm kleine, friedfertige und von Laien manchmal für eine kleine Hummel gehaltene Rostrote Mauerbiene ist ein echter Frühlingsbote und fliegt von April bis Juni. Sie besiedelt ein breites Spektrum an Lebensräumen und kann an strukturreichen Waldrändern und in Waldlichtungen gefunden werden und lässt sich leicht in naturnahen Gärten ansiedeln. Sie ist sogar meist der erste Bewohner in Nisthilfen. Die flexible Biene nutzt aber auch trockene Löß- und Lehmwände, Totholz, lockeres Gestein und manchmal sogar Türschlösser für ihre Brut. Ihr Name bicornis kommt von den zwei Hörnchen am Kopf des Weibchens, die der Pollenernte dienen. Sie unterscheiden sich von den weißgesichtigen Männchen mit langen Fühlern zudem durch ihre schwarze Gesichtsbehaarung.
Einige Flächen werden gar nicht, andere hingegen werden zu oft bearbeitet. Hauptgrund für den Rückgang des Schmetterlings des Jahres. Entscheidend für das Vorkommen des Schachbrettfalters sind Wiesen, die nicht vor Ende Juli gemäht werden. Die viel zu frühe Mahd und die Düngung nährstoffarmer Wiesen nehmen ihm den Lebensraum. Die Raupen des auch als Damenbrett bezeichneten Schmetterlings ernähren sich von Gras. Die Weibchen lassen die Eier einzeln z.T. während des Fluges fallen. Die Imagines die zwischen Juli und August fliegen fressen an Kratzdisteln, Skabiosen oder Flockenblumen. Das Schachbrett hat eine Flügelspannweite von ca. 52 mm und ist auch für Laien sehr gut an seiner an ein Schachbrett erinnernden Zeichnung zu erkennen. Zum Schutz des Falters sind Wiesen mosaikartig zu mähen, an Bahndämmen, Feldwegen und Gräben sind sie stehen zu lassen.
Dort wo die Besenheide (Blume des Jahres 2019) blüht kann man auch die Libelle des Jahres finden. Die Schwarze Heidelibelle fliegt von Juli bis September an sumpfigen Seeufern, Teichen und Mooren bis zu einer Höhe von 2000 m. Sie ist Symbol für die bedrohten Moorgewässer und wirbt für die Notwendigkeit des Artenschutzes über alle Grenzen hinaus. Sie droht bald in die Rote Liste aufgenommen zu werden. Zwischen 1995 und 2009 ist die einst häufige, vielen bekannte Libelle um 40% zurückgegangen. Sie teilt ihr Schicksal mit vielen anderen Libellen. 48 von 80 heimischen Libellenarten stehen bereits auf der Roten Liste. Die kleinste der heimischen Großlibellen hat eine Flügelspannweite von 4,5-5,5 cm. Der Hinterleib der Männchen ist tiefschwarz, Weibchen sind braungrau mit auffälliger schwarzer Zeichnung.
Die Schwarzblaue Sandbiene fliegt etwas später im Jahr zwischen Mai und Juli. Aber auch sie baut ihre Nester in Sand, Lehm oder Löß. Im Gegensatz zur Rostroten Mauerbiene ist die Sandbiene schon sehr selten geworden. Durch den Einsatz von Herbiziden gehen ihre Futterpflanzen verloren. Die 15 mm große Schwarzblaue Sandbiene wirbt daher auch für mehr Blütenvielfalt in der Feldflur, wovon nicht nur die Bienen profitieren würden. Sie selbst fliegt allerdings ausschließlich großblütige Kreuzblütler an, so z.B. Senf. Dafür legt sie zuweilen auch mehr als 1 km Flugweg zurück. Sie ist sehr wärmeliebend und besiedelt offene Landschaften der tieferen Lagen. Charakteristisch ist ihre kommunale Lebensweise. Im Gegensatz zu anderen Bienenarten, die oftmals einzelgängerisch leben, schließen sich die Weibchen der Schwarzblauen Sandbiene in kleinen Gruppen zusammen und versorgen gemeinsam ein Nest, in dem aber jede Biene ihre eigene Brutzelle hat. Dabei verbleibt stets ein Weibchen als Wächterin am Nest, dies erschwert den Brutparasitismus durch Wespen.
Unter den Jahreswesen werden in jedem Jahr auch solche ernannt, die den meisten unbekannt sind, weil sie z.B. sehr versteckt leben. Das Höhlentier des Jahres übersommert in Höhlen und kann dort zwischen März und Oktober gefunden werden. Die Gemeine Höhlenstelzmücke ist flächendeckend verbreitet und aus Höhlen bekannt. Dort kann die 8-12 mm große Stelzmücke massenhaft auftreten und dort ganze Wände bedecken. Sie ist wichtiger Bestandteil in den Nahrungsketten der Höhlen. Erstmals wurde sie 1804 von Johann Wilhelm Meigen als Wolkige Wiesenmükke erwähnt, denn die Flügel tragen aschgraue Wölkchen. Sind sie nicht in einer Höhle kann man sie auf Baumstämmen in feuchten Wäldern finden. Ihre Larven leben im Schlamm und ernähren sich dort von Kleinstlebewesen.